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Stiftung

Mit Urkunde vom 20. Dezember 2001 errichtete die Stadt Bielefeld die Theaterstiftung Bielefeld als rechtsfähige örtliche Stiftung des bürgerlichen Rechts. Sie verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke.

Die Stadt übertrug ihr Eigentum am Stadttheater auf die Stiftung und verpflichtete sie, das denkmalgeschützte Gebäude zu sanieren und in einen Stand zu versetzen, der einen modernen und anspruchsvollen Spielbetrieb ermöglicht.

Mit dieser Stiftung knüpfte die Stadt an das bürgerschaftliche Engagement an, das vor mehr als 100 Jahren ganz wesentlich zum Bau des Stadttheaters führte.

Neben dem Theatergrundstück stattete die Stadt die Theaterstiftung mit einem Grundstockvermögen von 5,1 Mio. Euro aus. Außerdem erhielt sie für die Realisierung der Sanierungsaufgabe Spenden von der Sparkasse Bielefeld und den Stadtwerken in Höhe von je 5,1 Mio. Euro.

Zusammen mit gut 2,7 Mio Euro an Spenden aus der Bielefelder Bürgerschaft und von heimischen Unternehmen und Institutionen und einen in der Zwischenzeit beglichenen Darlehen, standen 23 Mio Euro für die Sanierung des Stadttheaters zur Verfügung.

Im September 2004 wurden die Umbauarbeiten begonnen, die zwei Jahre später, im September 2006, pünktlich abgeschlossen werden konnten.

Aufgabe der Theaterstiftung ist es heute, dafür zu Sorge zu tragen, dass das Stadttheater jetzt und in Zukunft den Bielefeldern und der gesamten kunstliebenden Region als hochklassiges Drei-Sparten-Theater zur Verfügung steht.

Theaterstiftung Vorstand und Beirat
V.l.n.r.: Kai Brüchner-Hüttemann, Horst Grube (ausgeschieden), Dr. Udo Witthaus, Christiane Pfitzner, Dr. Christian von der Heyden, Hans-Jürgen Simm und Joachim Berens. Nicht im Bild: Björn Klaus. Foto: Gernot Kaspersetz
Die Theaterstiftung verfügt über ein Kuratorium als oberstes Entscheidungs- und Kontrollorgan. Es setzt sich gemäß Satzung zusammen aus dem Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld oder einem Stellvertreter, zwei Mitgliedern aus dem Rat der Stadt Bielefeld, einem Vertreter des Vereins Bielefelder Konsens pro Bielefeld e.V. und den Theater- und Konzertfreunden Bielefeld e. V.

Die amtierenden Mitglieder sind:

  • Frau Christiane Pfitzner, Vorsitzende
  • Herr Dr. Udo Witthaus, stellvertretender Vorsitzender
  • Herr Björn Klaus
  • Herr Dr. Christian von der Heyden
  • Herr Hans-Jürgen Simm

Der Vorstand besteht aus:

  • Herr Joachim Berens (Finanzen)
  • Herr Dipl.-Ing. Kai Brüchner-Hüttemann (Gebäude und Technik)

Spätestens zur Jahrtausendwende war klar, dass eine grundlegende Sanierung des damals fast 100 Jahre alten Stadttheaters keinen Aufschub mehr duldete. Die Arbeitssicherheit war für die Akteure auf der Bühne nicht mehr gegeben. Eine Schließung des Theaters konnte nur noch mit Aussicht auf eine anstehende Sanierung abgewendet werden. Auch entsprachen Zuschauerraum und Gästebereiche nicht mehr den Anforderungen eines modernen Theaterbetriebs.

Daher fiel die Entscheidung, die Theatersanierung und die anschließende Unterhaltung des Theaters einer Stiftung zu übertragen, die im Jahr 2001 gegründet wurde.

Der Kostenrahmen wurde auf 23 Mio. Euro festgelegt und auch eingehalten.

Den Architekten Beneke-Daberto DBP München GmbH wurde 2002 vom Kuratorium der Theaterstiftung, als den Siegern des Einladungswettbewerbs zum Umbau des Theaters die Generalplanung für die Sanierung übertragen.

Dabei spielten die Gesichtspunkte des Denkmalschutzes eine ebenso große Rolle wie das Ziel, optimale Bedingungen für Zuschauer und Theaterschaffende zu erreichen.

Für den Theatersaal wurde eine mutige und konsequente neue Gestaltung von hoher Qualität entwickelt. Durch ein steileres Parkett und nur noch einen Rang wurden gute Sichtverhältnisse von allen Plätzen geschaffen.

Die Decke des Theatersaals wurde neu gestaltet, Beleuchtungsbrücken wurden angebracht und ebenso veränderbare Elemente für die unterschiedlichen akustischen Anforderungen.

Der Orchestergraben wurde für 64 Musiker vergrößert und die Möglichkeit geschaffen, ihn zu Gunsten einer Szenenfläche oder zusätzlicher Zuschauerplätze zu verkleinern oder abzudecken.

Die neue, sehr variable Bühne erhielt ein auf 12 m verbreitertes Bühnenportal, Funktionswege wurden begradigt, die Garderoben neu angeordnet und die Sanitäranlagen saniert. Die Kantine wurde an eine strategisch günstigere Stelle verlegt und ein Anbau zur Belieferung des Theaters errichtet. In diesem neuen Gebäude wurden ein Tanzsaal, die Schlosserei und ein Vormontagesaal untergebracht.

Eine neue Brücke verbindet Stadttheater, Werkstätten und die Magazine im angrenzenden Dürkopp-Gebäude. Die Betriebstechnik und die technische Gebäudeausstattung wurde umfassend erneuert.

Eine neu geschaffene „Theaterlounge“ als multifunktional nutzbarer Treffpunkt im ersten Stock, das „Loft“ im dritten Stock, in dem kleinere Veranstaltungen durchgeführt werden können, kamen als neue Anziehungspunkte dazu.

Und schließlich wurde eine denkmalgerechte Sanierung der Fassade des Stadttheaters durchgeführt.